Hände

 

Hände gibt's, die weinen, lachen,

arge Hände, gütige Hände,

die uns schlafen, die uns wachen,

die uns werden Lebenswende;

 

die uns in den Himmel tragen,

die uns in die Hölle führen;

die im Wort, Ton, Stein uns sagen,

was ein Herz von Stein muß rühren;

 

die uns Gott und Teufel malen.

Alles, alles schaffen Hände:

höchste Wonnen, tiefste Qualen.

… Wer zu deuten sie verstände,

 

oh! Der wüßte manche Klarheit,

welche ihm nie Lippen sagen,

als geheimnisvolle Wahrheit

sich zum Schutz nach Haus zu tragen.

Karl Ernst Knodt